die Herausgabe von Unwetterwarnungen erfolgt noch heute vormittag.
Wie bei Kyrill überlegt der DWD derzeit die Herausgabe von Unwetterwarnungen für ganz Deutschland, auch für den noch nicht vorgewarnten Süden.
Bereits heute abend werden die ersten Orkanböen 12 BFT erwartet.
Thunderstorm
Hier die synoptische Übersicht des DWD:
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T ausgegeben am Freitag, den 29.02.2008 um 08 UTC
GWL und markante Wettererscheinungen: Wz. Ab Freitagabend Einsetzen einer Orkanlage, beginnend an der Nordseeküste, im Laufe der Nacht und am Samstag auch im Binnenland.
Synoptische Entwicklung bis Sonntag 24 UTC -------------------------------------------------------------- Freitag ... Während der Norden heute zunächst noch unter schwachem Absinken liegt, zieht über den Süden die flache, von Frankreich hereingekommene Welle rasch ostwärts. Ihr Regenfeld, das bis etwa an den nördlichen Rand der Mittelgebirge reicht, verlässt bis heute Abend weitestgehend unseren Vorhersagebereich. Mit ihm einher gehen teils intensive Regenmengen, wobei jedoch fraglich ist, ob dabei die Warnschwellen für den 12h-RR bzw. 24h-RR erreicht werden. Dies dürfte, entsprechend den Mengensimulationen von COSMO-EU und GME, allenfalls in einzelnen Berglagen Süddeutschlands möglich sein. Die Musik spielt heute allerdings in Zusammenhang mit dem derzeit bei Island angelangten Sturmtief, dass sich auch von der Höhe getrieben bis kommende Nacht vor die südnorwegische Küste verlagern soll und mit einem Kerndruck unter 960hPa zu einem, wie auch in den Vorläufen schon angezeigt, Orkan entwickeln soll. Sein sehr intensives Druckgradientfeld erfasst ab der kommenden Nacht grosse Teile Deutschlands. Lokal- und Globalmodelle simulieren schon heute Abend in der Dt.Bucht Böen mit Bft 11-12, die dann in der kommenden Nacht den gesamten Bereich der Nordhälfte erfassen. Mit Übergreifen der Warmfront des Orkantiefs setzt heute Abend zunächst im Norden, später auch im Süden skaliger Regen ein, der allerdings aufgrund der raschen Verlagerung im Norden wahrscheinlich keine Dauerregenwarnschwelle überschreiten wird. Im Süden kommt dieser Regen jedoch noch OnTop des vergangene Nacht und am Tages gefallenen Regens, so dass eben deshalb doch die Warnschwellen übersprungen werden. Der Warmfront folgt sehr rasch die Kaltfront. Sie soll schon Samstagfrüh die Alpen erreichen. Hinter ihr kommt es verbreitet über Deutschland zu konvektiven Umlagerungen, so dass intensiver Impulstransport von der Höhen erwartet werden kann. Insoweit erscheinen die von den Modellen simulierten verbreiten Böen 11, örtlich auch Bft 12, die teilweise bis in die Niederungen durchschlagen, glaubhaft.
Samstag ... Das Orkantief zieht über Südschweden hinweg zum Baltikum. Seine Kaltfront kommt sehr rasch voran und erreicht bereits in den Mittagsstunden die Alpen. Die anfangs vor allem über dem Süden ergiebigen Niederschläge gehen in Schauer über. Der durchschwenkende Höhentrog sorgt, wie o.e. für eine starke Labilisierung der Schichtung, sodass es zu einzelnen kurzen Gewittern kommen kann. Hauptthema bleibt der Sturm. Das Sturmfeld erfasst rasch den größten Teil Deutschlands. Nur der Südwesten bleibt mit Böen bis Bft 9 vergleichsweise windschwächer. Sonst muss auch in tiefen Lagen mit Böen um Bft 10 gerechnet werden. Im Norden in Küstennähe und in Kammlagen der Gebirge sind Orkanböen zu erwarten. In der Nordhälfte und im Osten bis ins südliche Bayern hinein muss zeitweise mit orkanartigen Böen gerechnet werden. COSMO-Eu und GME unterscheiden sich dabei nur wenig. Die stärksten Böen sind im Bereich der durchziehenden Kaltfront zu erwarten. Scherungseffekte können dabei äusserst heftige Konvektionen begünstigen. Aber auch nach Frontdurchgang kommt es nur zu einer leichten Abschwächung, da danach noch der labil geschichtete Höhentrog nachfolgt. Die größten Niederschlagsmengen sind am Samstag in den östlichen Gebirgen zu erwarten, wobei die zwölfstündigen Mengen aber wohl keine Warnschwelle erreichen. Die Schneefallgrenze sinkt auf ca. 1000 m ab.
Sonntag ... Von Westen her wird die Kaltfront wieder rückläufig und die einsetzende WLA lässt von Westen her erneut Regen aufkommen. Nur im Norden besteht die Chance auf eine größere Regenpause. Orkanartige Böen können anfangs noch im Nordosten auftreten, sonst bleibt es im Osten bei stürmischen Böen. Weiter westlich lässt der Wind vorübergehend nach, bevor er im Westen und Süden in Böen erneut stürmisch auffrischt. Die Modelle simulieren verbreitet markante Böen mit Bft 8, in Höhenlagen der Mittelgebirge bis Bft 10.
Modellvergleich und -einschätzung -------------------------------------------------------------- Die zur Verfügung stehenden Modelle zeigen eine ähnlich Entwicklung der syn. Strukturen. Insoweit verfestigen sich die schon in den Vorläufen gezeigten Simulationen. Die Wetterinterpretationen bzgl. der Böen erzeigen weiterhin ein intensives Sturmereignis, das heute am Abend im Nordseeküstenbereich beginnt und in der kommenden Nacht auf grosse Teile der Nordhälfte mit Bft 11-12 übergreift. Mit Zunahme der Konvektion nahe der Kaltfront und hinter ihr greift der Impulstransport, so dass auch die Niederungen davon betroffen sein können. Über Süddeutschland sind wahrscheinlich zunächst nur die Höhenlagen betroffen, es bleibt jedoch nicht ausgeschlossen, dass mit Kaltfrontpassage nicht auch Böenlinien auf tiefere Lagen durchschlagen. Insoweit erscheint die derzeitige Warnstrategie mit einer Vorwarnung für die Gebiete nördl. der Mainlinie gerechtfertigt. Die Spitzenböenberechnungen des GFS zeigen jedoch Samstagnachmittag im Süden auch bis in die Niederungen unwetterartige Böen, so dass zu überlegen bleibt auch für diesen Bereich eine Vorwarnung herauszugeben. Die Scharfschaltung der U-Warnungen sollte, entsprechend der Warnzeittabelle mit 1-6 Std. Vorlaufzeit. Dies wird jedoch angesichts der großskaligen Ereignisses auf eine 12-StundenVorlaufzeit ausgedehnt. Deshalb sollte an der Nordseeküste in den späten Vormittagsstunden mit der Scharfschaltung der U-Warnung begonnen werde.
Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach Dipl. Met. Klaus Bähnke
Zitat von UnwetterzentraleIm Laufe des Abends frischt der Wind unter zunehmendem Einfluss des o.g. Orkantiefs von Nordwesten her schnell und deutlich auf. In der Nacht zum Samstag kommt dann im ganzen Land schwerer Sturm auf. Zudem breitet sich landesweit ein kompaktes Regengebiet aus. Insbesondere mit der im Laufe der Nacht hereinziehenden Kaltfront muss mit schauerartigen Verstärkungen gerechnet werden. Dabei sind teilweise auch Blitz und Donner sowie kurzlebige Tornados möglich.
ÜBERSICHT WARNLAGE
DAUERREGEN Die Vor- und Akutwarnungen sind bis zum Freitagmittag gültig.
STURM/ORKAN Die Vorwarnungen sind überwiegend ab Freitagabend gültig. Die Akutwarnungen gelten bis zum Sonntagabend.
AUSBLICK - Samstag drohen schwerer Sturm und Orkan!
Am Samstag zieht das Orkantief über Südskandinavien hinweg zur nördlichen Ostsee. Sein markantes Sturmfeld erfasst ab der Nacht zum Samstag ganz Deutschland. Die Kaltfront des Tiefs überquert bis zum Vormittag Deutschland von Nordwest nach Südost mit einem Band schauerartig verstärkter und gebietsweise auch gewittrig durchsetzter Regenfälle. In den Gipfellagen der höheren Mittelgebirge sowie in den Alpen ist auch mit starken Schneefällen und Schneeverwehungen zu rechnen. Dabei muss in der zunehmend kälteren labilen Luftmasse verbreitet mit schweren Sturmböen gerechnet werden, an Nord- und Ostsee sowie im Bergland mit Orkanböen. Nach derzeitigen Berechnungen können in Schauer- und Gewitternähe bis ins Flachland einzelne Orkanböen auftreten und vereinzelt können sich auch Tornados bilden! Am Samstagabend besteht an der gesamten deutschen Nordseeküste sowie in Bremen und Hamburg die Gefahr einer Sturmflut.
Der DWD hat jetzt für die Nordseeküste eine Unwetterwarnung herausgegeben.
derzeit sieht es so aus als ob der Orkan, wie auch schon bei den vorangegangenen Stürmen, mehrere Stunden vor dem Samstagabendhochwasser einbrechen würde.
Demzufolge dürfte nach dem jetzigen Stand dann keine hohe Sturmflut für den späten nachmittag zu befürchten sein.
Genaueres werden wir aber erst morgen wissen. Das schwankt immer noch in den Modellen um mehrere Stunden.
In Antwort auf:Das BSH sagt für das Morgenhochwasser am Samstag +1,50 voraus, bin gespannt, wie dann die Prognosen für das Abendhochwasser sind!
Kann ich dir sagen:
Für das Abendhochwasser werden nach den ersten Trendbrechnungen um 18.51 Uhr 2 m ü. MThw in Cuxhaven erwaret.
Dies ist nur ein erster Trend und keine Vorhersage. Dafür ist es noch zu früh.
Falls sich das Hauptsturmfeld nämlich wieder in den Nachmittag hinein verschiebt wie es gestern schonmal war bekommen wir ganz ganz andere Werte. Dann kannst du nämlich nochmal einen Meter draufpacken.
Die Unwetterzentrale warnt nun für die Nordseeküste und das dortige Hinterland aber auch für andere Bereiche im Bundesgebiet in der höchsten Warnstufe, violet.
Das Niedrigwasser morgen mittag in Cuxhaven und im gesamtem Elbegebiet wird vollständig ausfallen.
Das Wasser wird nach dem Morgenhochwasser in Cuxhaven nicht mehr ablaufen sondern weiter ansteigen. Im Elbegebiet wird das Niedrigwasser am Samstag 3,50 m bis 4 m ü. MTnw liegen. Das Niedrigwasser in Cuxhaven wird am Samstagmittag etwa einen halben bis dreiviertelmeter über dem mittleren Hochwasser steigen.
Das ist schon ein extremer Wert.
Auch nach dem Niedrigwasser am Mittag dürfte die Pegelkurve weiter ansteigen. Den Pegelhöchststand rechne ich dann aber nicht um 18.51 Uhr in Cuxhaven sondern bereits am Nachmittag ca. 2 bis 3 Stunden vor Hochwasser. Danach beginnt der Pegel zu sinken, da der Windstau dann merklich nachlassen wird.
Würde der Windstau am nachmittag nicht nachlassen würde der Pegel für Cuxhaven bedrohlich weiter steigen.
Der Pegel Cuxhaven würde also am Samstag gegen 0.23 Uhr anfangen ohne Unterbrechung zu steigen bis zum Samstagnachmittag gegen 16 bis 17 Uhr. Erst dann wird die Pegelkurve einknicken.
Zitat von Blaulichtwürde heißt, wenn es alles so eintritt wie es jetzt aussieht
Korrekt.
Wenn sich der Sturmschwerpunkt aber auf den nachmittag verschiebt, wie er in den Modellen schon mal war, kann die Peggelkurve aber bis zum Abend ganz bedrohlich steigen.
Aber nach dem jetzigen Modellauf sieht es nicht danach aus. Insofern wird es in Cuxhaven nur eine normale Sturmflut werden.
Kein Fußball in der Lausitz: Die Bundesliga-Partie des FC Energie Cottbus gegen den VfB Stuttgart (Samstag, 1. März, 15:30 Uhr) ist abgesagt.
Nach einer Unwetterwarnung für den Samstag untersagte die Stadt Cottbus als Eigentümer des Stadions den Spielbetrieb. Für das Stadtgebiet Cottbus war zuvor ein Orkan mit einer Windgeschwindigkeit von bis zu 130 km/h angekündigt worden.