Als wichtigstes Element wäre da zunächst Wasser. Der in Augenhöhe meist unsichtbare Wasserdampf (Ausnahme Nebel) muss irgendwie zur Gewitterwolke werden, denn Blitze aus heiterem Himmel sind meteorologisch betrachtet doch eher sehr selten. Dieser Wasserdampf wird zur Wolke, wenn die Luft abkühlt. Denn in kühlerer Luft kann sich weniger Wasserdampf lösen. Das überschüssige (kondensierte) Wasser zeigt sich dann dem Betrachter als Wolke. Je mehr unsichtbarer Wasserdampf in der Luft ist (Schwüle), desto grösser werden die (Gewitter)Wolken. Und warum kühlt die Luft ab? Bei Gewittern geschieht das durch Hebung der Luft mit hohen Geschwindigkeiten. Bleibt also die Frage, aus welchen Gründen die Luft angehoben wird. Zunächst ist da die Sonneneinstrahlung, die die Luft am Boden erwärmt; die warme Luft steigt auf und kühlt sich dabei ab. Wenn es da keine weiteren Auftriebskräfte gibt, entstehen ein paar Schönwetterwolken (Cumulus) und das war es dann. Unterstützt wird dies zusätzlich im Bergland, wo die Erdoberfläche teilweise senkrecht zu der bei uns immer schräg einfallenden Sonnenstrahlung liegt, was sich vormittags besonders schön über dem Taunus und dem schweizer Jura zeigt. Daher entstehen Wärmegewitter bevorzugt über dem Bergland. Viel wichtiger ist aber Hebung durch heranziehende Tiefs. Die müssen nicht unbedingt in der Bodenwetterkarte, die normalerweise in den Printmedien abgebildet werden, zu sehen sein. Die in der Bodenwetterkarte unsichtbaren Höhentiefs stellen dann den Wissensvorsprung des Meteorologen dar. Und schliesslich führen grosse Temperaturdifferenzen zwischen zwei Höhenschichten der Atmosphäre zu Auftriebskräften. Beispielsweise werden 30 Grad Temperaturdifferenz zwischen etwa 1500m und 5000m als Bedingung für Gewitter angesehen. Gewitter entstehen also, wenn genügend Wasser(dampf) vorhanden ist, der durch Einstrahlung, Annäherung eines Tiefs und/oder durch grosse Temperaturunterschiede zwischen zwei Höhenschichten so lange gehoben wird, bis er kondensiert und dabei Gewitterwolken entstehen. Wo genau nun der meiste Wasserdampf und/oder die stärksten Hebungsantriebe liegen, kann man nicht vorhersagen und deshalb wird es niemals eine 12 oder 24stündige ortsgenaue Vorhersage von Gewittern geben.