Ein Tornado ist eine Luftsäule mit Bodenkontakt, die um eine mehr oder weniger senkrecht orientierte Achse rotiert und sich unter einer cumuliformen Wolke befindet.
Für den Begriff "Tornado" existieren auch andere Bezeichnungen: "Großtrombe", "Windhose" (Tornado über Land), "Wasserhose" (Tornado über Meer oder großen Binnenseen) bzw. "Twister" (Tornadobezeichnung im englischen Sprachraum).
Ein Tornado kann entstehen, wenn starke Temperaturgegensätze herrschen und Luft aufsteigt bzw. gehoben wird. Durch frei werdende Kondensationswärme und starke vertikale Windscherung (Zunahme der Windgeschwindigkeit und ggf. zusätzlich Änderung der Windrichtung mit der Höhe) wird dabei ein rotierender Aufwindschlauch erzeugt. Dieser kann einen Durchmesser bis über einen Kilometer erreichen, wobei Windgeschwindigkeiten von mehreren hundert Kilometern pro Stunde auftreten können.
Ein Tornado verwüstet längs seiner Zugbahn einen Streifen von einigen hundert Metern Breite (Asgardsweg). Die Stärke der Tornados wird anhand der Fujita-Skala (F-Scale) festgelegt. Die stärkste bisher beobachtete Tornadoklasse (F5) mit Windgeschwindigkeiten von etwas über 500 km/h trat zum Glück bisher recht selten auf (nur 1% aller Fälle). Die gültige Fujita-Skala umfasst 13 Stufen, von F0 bis F12, wobei F6 bis F12 nur theoretische Werte sind. Die Klasse F0 wurde zusätzlich eingeführt, um auch schwächere Tornados unterhalb von 117 km/h zu klassifizieren.
Verheerende Tornados (F4/F5) entstehen meist im Zusammenhang mit so genannten Superzellen (riesige Gewitterzellen).
Das durch Tornados am meisten bekannt gewordene Gebiet ist die sogenannte Tornado-Alley im Mittleren Westen der Vereinigten Staaten von Amerika. Dort trifft häufig trocken-kalte Luft aus dem Norden mit feucht-warmer Luft aus der Region des Golfes von Mexiko zusammen.
In Mitteleuropa sind solch extreme Luftmassenunterschiede seltener. Deswegen treten hier auch deutlich weniger Tornados auf als in den Vereinigten Staaten von Amerika.