Deutschlandwetter im Oktober 2008
Statt „Goldenem Oktober“ meist nass und oft sonnenscheinarm
Offenbach, 30. Oktober 2008 – Der Oktober des Jahres 2008 brachte in Deutschland ausgeglichene Temperaturen. Die Niederschlagsmenge lag deutlich über, die Sonnenscheindauer etwas unter dem Schnitt. Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2 100 Messstationen.
Vom Mittel kaum abweichende Temperaturen
Kältere und wärmere Abschnitte hielten sich im Oktober die Waage. So wich die Temperatur in Deutschland mit durchschnittlich 9,1 Grad Celsius (°C) kaum vom langjährigen Mittel von 9,0°C ab. Kältestes Bundesland war Bayern mit 8,4°C, wärmstes Bundesland der Stadtstaat Hamburg mit 10,1°C. Die höchsten Temperaturwerte des Monats wurden am Lech gemessen: Mit 26,2°C in Altenstadt (Schongau) und 25,4°C in Landsberg wurde am 12. jeweils noch ein Sommertag verbucht. Andererseits traten in Deutschneudorf-Brüderwiese im Erzgebirge und in Neustadt am Kulm bereits 10 Frosttage auf. Die tiefste Temperatur meldete Dippoldiswalde-Reinberg (südlich von Dresden) am 24. mit - 4,2°C.
Verbreitet deutlich zu nass
In Deutschland wechselten sich im Oktober 2008 mehrtägige Trockenperioden mit kurzen, aber intensiven Nassphasen ab. Letztere führten zu einem deutlichen Niederschlagsüberschuss. Deutschlandweit wurde der Klimawert von 56 Liter pro Quadratmeter (l/m²) mit rund 79 l/m² um 41 Prozent übertroffen. Am nassesten war es in Schleswig- Holstein mit etwa 128 l/m². Hier wurde an mehreren Stationen das Monatssoll bereits am 5. des Monats erreicht. Auf Helgoland fielen am 2. alleine 56,9 l/m². Dort wurde mit der Gesamtmenge von 181,0 l/m² auch ein neuer Rekordwert für den Monat Oktober aufgestellt. Den wenigsten Niederschlag erhielt Sachsen-Anhalt mit durchschnittlich 64 l/m². Am Monatsende meldete sich in höheren und mittleren Lagen vorübergehend bereits der Winter mit Schneefällen. In Teilen des Schwarzwaldes, Thüringer Waldes und Erzgebirges bildeten sich schon beachtliche Neuschneemengen. So lag die weiße Pracht am Morgen des 30. in Messstetten mit 29 cm höher als auf der Zugspitze mit 16 cm.
Sachsen mit dem meisten Sonnenschein
Die Sonnenscheindauer erreichte im Oktober 2008 in Deutschland mit etwa 99 Stunden bzw. 91 Prozent fast das Soll von 108 Stunden. Der Jahreszeit entsprechend führten die Hochdrucklagen in den Niederungen oft zu Nebel und Hochnebel. Dadurch war die Sonnenscheindauer lokal recht unterschiedlich. So lag diesmal Sachsen – ganz im Gegensatz zum Vormonat – mit zirka 124 Stunden an der Spitze. Hessen bildete mit rund 78 Stunden das Schlusslicht.
Temperaturen in den Bundesländern im Oktober 2008 (Monatsmittelwerte und Abweichungen vom vieljährigen Mittel)
Bundesland Monatsmittel* Abweichung*
Baden-Württemberg 9,0°C + 0,3 Grad Bayern 8,4°C + 0,3 Grad Berlin 9,8°C + 0,2 Grad Brandenburg 9,6°C + 0,3 Grad Bremen 9,8°C 0,0 Grad Hamburg 10,1°C + 0,3 Grad Hessen 8,6°C - 0,3Grad Mecklenburg-Vorpommern 9,5°C + 0,3 Grad Niedersachsen 9,7°C + 0,1 Grad Nordrhein-Westfalen 9,5°C - 0,4 Grad Rheinland-Pfalz 9,0°C - 0,2 Grad Saarland 8,9°C - 0,5 Grad Sachsen 9,0°C 0,0 Grad Sachsen-Anhalt 9,7°C + 0,3 Grad Schleswig-Holstein 9,7°C + 0,2 Grad Thüringen 8,5°C + 0,1 Grad
*Alle in dieser Pressemitteilung genannten Monatswerte sind vorläufige Werte. Die notwendigen Daten der letzten zwei Tage des jeweiligen Monats basieren auf Prognosen. Bis Redaktionsschluss standen nicht alle Messungen des Stationsnetzes des DWD zur Verfügung.
Quelle: DWD
Blaulicht
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