in Südniedersachsen regnet es fast ununterbrochen. Die Situation soll bis Dienstag vormittag hinein andauern. Dann soll es wohl mal für ca 12 bis 24 Stunden trocken bleiben. Aber später drohen erneute Niederschläge.
An den Talsperren im Harz ist die Situation angespannt. Regnet es weiter wie von den Meteorologen berechnet, dann wird es an der Innerstetalsperre kritisch und im Harzvorland und Teilen des südlichen Niedersachsen droht ein schweres Hochwasser.
Die Flüsse im Harzvorland haben derzeit fast durchweg Meldestufe 2 überschritten bzw. erreichen noch heute abend Meldestufe 3.( Die höchste Hochwasserstufe in Niedersachsen).
Derzeit führen auch die Flüsse im Weserbergland Hochwasser und haben weitgehend Meldestufe 1 überschritten bzw. schon Meldestufe 2 erreicht. Dieses Wasser wird in die Weser fliessen und dort möglicherweise zu einem schweren Hochwasser führen.
Im LK Gifhorn zum Beipiel hat es von gestern bis heute abend ca. 55 mm Niederschlag gegeben. Auch hier im LK Gifhorn droht eine angespannte Hochwasserlage. Wie kritisch die Situation wird kann man aber hier noch nicht abschätzen. Regnet es hier weiter wie vorhergesagt drohen hier bebaute Gebiete abzusaufen.
Ok,wenn Meldestufe 3 erreicht ist werden sicher erste Schutzvorkehrungen getätigt. Gibt es eine da eine Obergrenze ab wo dann Katastrophenalarm gegeben werden muß oder ist das Lageabhängig? Ps,bin von Natur aus neugierig.SORRY!
ob K-Alarm ausgelöst wird hängt von der Lage vor Ort ab. Natürlich hat jeder zuständige Wasserverband seine sogeannten Obergrenzen in den Büchern stehen.
Man orientiert sich dabei auch an den historischen Höchstständen.
Der Einsatzleiter vor Ort muss dann entscheiden ob schon eine Verteidigung gegen das Wasser aufgenommen wird oder nicht. Dazu ist auch immer die aktuelle Vorhersage wichtig. Soll es weiter regnen oder ist und bleibt es trocken.
Wenn es zu Abwehrmaßnahmen kommt so erstmal mit örtlichen Kräften bzw. aus dem dortigen LK. Übersteigt die Anforderung aber das was der LK an Einsatzmitteln vorhält muss der Landrat bzw. Bürgermeister K-Alarm auslösen, um überörtliche Kräfte einsetzten zu dürfen. Dies ist auch die Voraussetzung, um die Bundeswehr in den Einsatz zu schicken.
seit gestern befinden sich die Feuerwehren im Bereich Gifhorn im Hochwassereinsatz.
Die Ortschaft Allerbüttel drohte durch die Riede überflutet zu werden. Durch grosse Sandsackpakete konnte die Gefahr erstmal gebannt werden.
Wie ich gerade erfahren habe scheint sich die Lage an der Innerste zuzuspitzen. Dort sind die Feuerwehren derzeit im Einsatz, um Abwehrmaßnahmen zu treffen.
Die weitere Lage ist folgende:
Die Situation wird sich in der Nacht weiter verschärfen. Im Einzugsgebiet H,BS Göttingen werden kommende Nacht nochmals 30 mm Regen fallen. Die Harzwasserwerke müssen aufgrund des Hochwassers ein Teil der Staumenge in die Flüsse ableiten und erhöhen ihre Abgaben heute im Tagesverlauf. Die Innerstetalsperre ist zu 97% gefüllt. Hier droht eine kritische Situation.
Die Harzflüsse werden kommende Nacht weiter stark ansteigen, so zum Beipiel die Oker, Aller und die Innerste sowie weitere Flussläufe in Südniedersachsen. Dadurch wird sich die Hochwasserlage verschärfen. Auch durch die zusätzliche Abgabe aus den Talsperren.
Die Niederschläge sollen erst im Verlauf des Dienstags nachlassen.
Zum Donnerstag/Freitag drohen dann wieder neuerliche Niederschläge.
Wie wirkt sich das an der Oste weiter Flussabwärts aus? Im Bereich zwischen Hechthausen und Bremervörde ist teilweise der Deich erneuert worden und noch recht frisch. Besteht dort Gefahr oder verläuft sich der Pegel von allein?
Die Medien und teilweise auch die Behörden berichten davon, dass sich am Wochenende die Lage entspannen soll.
Diese Aussage ist mit grösster Vorsicht zu geniessen. Am Wochenende könnten aufgrund des Sturmes erneut grössere Regenfälle drohen. Und zwar genau in den Gebieten wo jetzt bereits Hochwasser herrscht.
GFS sieht bis Sonntag 12 Uhr erneut Regensummen bis 40 Liter/m2. Das ist nicht ohne. Der Boden kann nichts mehr aufnehmen und all das fliesst sofort in die Bäche und Flüsse und lässt sie wieder anschwellen.
Die Japaner sehen im JMA Modell sogar ergiebige Regenfälle am WE in Niedersachsen in den Hochwassergebieten.
Da muss man noch abwarten. Die Aussage der Behörden teile ich aufgrund der Aussichten momentan nicht. Die Lage könnte sich nach einer leichten Entspannung nämlich erneut zuspitzen.