Der Nandu hat sich erstmals in freier deutscher Wildbahn vermehrt und inzwischen als Brutkolonie fest etabliert. Vor acht Jahren waren sechs dieser straußenähnlichen Großvögel aus Südamerika einem Züchter entlaufen, nun breiten sie sich von der Wakenitz-Niederung zwischen Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern immer weiter aus. "Sie sind heimisch geworden", stellt Jagdpächter Wolf Jürgen Menken resigniert fest. ... Wie viele dieser bis zu eineinhalb Meter großen Exoten inzwischen vor allem durch Mecklenburgs Pampa rennen, ist unklar. Fest steht aber, ... bereits mehr als 30 erwachsene Tiere. Drei Nester, aus denen dieses Jahr mehr als 50 Küken schlüpften...
Die Zuwanderer seien Nahrungs- und Lebensraumkonkurrenten für heimische Großvögel wie Kraniche. Selbst seine Galloways - robuste Rinder aus Schottland - hätten in der Vergangenheit vor balzenden Nandu-Hähnen verschreckt die Flucht ergriffen und Koppelzäune durchbrochen.
...nun sei die Ausbreitung der Vögel nicht mehr zu stoppen. "Die haben ihre biologische Nische gefunden." Dabei gelte das Washingtoner Artenschutzabkommen nur für die ursprüngliche Heimat der Tiere, nicht aber für Einwanderungsgebiete. Insofern werde es in Mecklenburg-Vorpommern falsch ausgelegt