Während sich die Wetterlage über Mitteleuropa dank Hoch "MARCO" vergleichsweise undynamisch zeigt, braut sich über dem Nordwestpazifik ein Taifun zusammen. Am heutigen Donnerstag um 00 UTC Weltzeit befand sich der Tropensturm "RAMMASUN" (offiziell "tropical storm", eine Vorstufe zum Taifun) ca. 500 km östlich der südlichen Philippinen-Insel Mindanao mitten über dem Nordwestpazifik. Dabei wurden mittlere Windgeschwindigkeiten von etwa 75 km/h (Stärke 8 bis 9 Beaufort) und Spitzenböen von etwa 90 km/h (Stärke 10 Beaufort gleich schwerer Sturm) registriert. In den nächsten Tagen soll sich "RAMMASUN" aufgrund günstiger atmosphärischer Randbedingungen und hoher Wassertemperaturen deutlich intensivieren bis zu einem Taifun der Kategorie 3 auf der fünfskaligen Intensitätsskala. Nach den Berechnungen von Donnerstag, 03 UTC soll der Höhepunkt der Entwicklung in den Frühstunden des kommenden Sonntags (11.05.2008) erreicht werden mit mittleren Windgeschwindigkeiten um 185 km/h und Spitzenböen von rund 230 km/h. Stellt sich natürlich die spannende Frage nach der Zugbahn des Taifuns respektive nach der potenziellen Gefahr für die ostasiatischen Inseln bzw. China. Nach Stand der Dinge von Donnerstag früh sieht es so aus, dass "RAMMASUN" eine bogenförmige Zugbahn beschreibt, wobei er zunächst nach Nordwesten, dann nach Norden und schließlich nach Nordosten zieht. Würde sich dieser Verlauf bewahrheiten, dann wären - auch unter Berücksichtigung gewisser Fehlertoleranzen - sowohl die philippinische Insel Luzon als auch Taiwan als auch die ostchinesische Küste (u.a. der Bereich um Shanghai herum) außen vor was eine unmittelbare Gefährdung angeht. Ob der Süden Japans zu Beginn der kommenden Woche eventuell traktiert wird, ist noch offen. Wahrscheinlich schwächt sich der Taifun vorher ab und dreht nach Nordosten oder Osten ab. Allerdings ist es für konkrete Aussagen noch zu früh; zunächst muss mal die zeitnahe Entwicklung abgewartet werden, auf deren Basis dann weitere Computersimulationen gestartet werden.